neuroraum-DozentInnen im Interview

Dr. phil. Elisabeth Jentschke M.A., Dipl. Psychogerontologin, Psychoonkologin & Systemische Therapeutin, Comprehensive Cancer Center Mainfranken CCC, Universität Würzburg

Was ist das Besondere an Ihrem Beruf als Psychoonkologin und vor allem an den Seminarthemen: Sterben, Tod und Trauer – Psychoonkologie für Neuropsycholog:innen?

Das besondere an meinem Beruf ist, dass ich Menschen, also Patient:innen und deren Angehörige beim kompletten Krankheitsprozess – von der Erstdiagnose bis in eine palliative Situation unterstützend begleiten darf. Auch in der Sterbephase der Patient:innen und später in der Trauerphase der Angehörigen (z. B. in Form von Trauergruppen) bin ich dabei. Besonders schätze ich, dass ich nach einer Belastungs- oder Störungsdiagnostik immer wieder die Möglichkeit habe, eine individuelle Ressourcenanalyse durchzuführen, um gezielte Interventionen anbieten zu können. Zudem schätze ich, dass ich meine Erfahrungen, die ich in den vielen Berufsjahren gesammelt habe und mein dadurch entstandenes Wissen an Seminarteilnehmer:innen weitergeben darf.

Wie kam es, dass Sie Dozentin bei uns im neuroraum geworden sind?

Zum einen habe ich meine Weiterbildung als Neuropsychologin bei neuroraum absolviert; habe also selbst an zahlreichen Seminaren teilgenommen. Zum anderen unterrichte ich schon lange und gerne, doziere und halte Vorträge. Dann bin ich mit Gerhard Müller in Kontakt gekommen und wir haben gemeinsam überlegt, welche Themen bei neuroraum noch nicht besetzt waren bzw. sind. So kamen wir auf die Themen „Psychoonkologie“ und das Thema „Sterben, Tod und Trauer“.

Was haben Sie aus dem ersten Kurs als Dozentin bei neuroraum für sich mitgenommen?

Ich habe gespürt, dass eine große Offenheit bei den Teilnehmer:innen vorhanden war, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Es hat mir Freude bereitet, mit den Teilnehmer:innen auf Augenhöhe zu sein und Wissen auszutauschen. Besonders freue ich mich, wenn die Teilnehmer:innen in den Seminaren untereinander ihre eigenen Erfahrungen mit diesen Themen teilen – unabhängig davon, ob diese positiv oder negativ waren. Es ist wichtig, dafür einen Raum zu schaffen.

Was macht neuroraum Fortbildung für Sie attraktiv?

Für mich als Dozentin aus dem Landkreis Würzburg ist es attraktiv, dass die Seminare in der Nähe von Würzburg stattfinden – in der Kolping Akademie oder in Veitshöchheim. Die Menschen, die sich bei neuroraum für die Kurse anmelden, sind auch sehr kompetent, interessiert und motiviert, so dass es große Freude macht, zu unterrichten.

Wie tanken Sie als Dozentin nach einem neuroraum Workshop wieder auf?

Während der zweitägigen Workshops mache ich in den zeitlichen Freiräumen gerne Achtsamkeitsbasiertes-Yoga. Für mich sind meditations- und achtsamkeitsbasierende Verfahren ganz wichtig. Nach zwei gelungenen Seminartagen genieße ich zudem gerne den Abend mit meinem Mann in einem schönen Restaurant. Außerdem bin ich ein spiritueller Mensch und so ist allein das Vermitteln der Themen, die mir sehr am Herzen liegen, auch schon eine Art des „Auftankens“.

Interviewerin: Ulrike Mader